Eine neue Angelfamilie

Als mein Patenjunge „Matze“ mit seinen Kindern Marlon und Leonard, durch meine Erzählungen von den vielfältigen Erlebnissen auf meiner Lieblingsinsel Bömlo, Interesse zeigten, das Geschehen live zu erleben, war meine Freude riesig und ein Reisetermin schnell gefunden.

Die Sommerferien konnten für die Kid’s gar nicht schnell genug beginnen.

Am 15. Juli ging es mit der Fähre von Hirtshals los. Windstärke 8-10 rüttelte uns ganz schön durch. Hier zeigte sich, dass die Jungs standfest und seesicher waren.

Man konnte nur hoffen, dass mit den geräumigen Skager 660 Booten von Fjordtun, auf offener See, auch keine Probleme entstanden,

Vater und Söhne waren vorher noch nie auf dem Meer und kannten das Angeln nur aus Erzählungen und unseren Filmen von der Anlage.

Der Essenplan für den ersten Tag sah Fisch vor.

Und tatsächlich, nach zweieinhalb Stunden intensiver Einweisung in die Angeltechnik und Köderführung, landeten wir den ersten Fisch. Es sollte nicht der Letzte sein, sodass unsere Fischlauchpfanne ausreichend mit frischen Pollacks zubereitet werden konnte.

Der nächste Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück und großen Erwartungen auf den Fischfang. Bemerkenswert, wie die beiden Jungs, immerhin erst 9 und 14 Jahre alt, und wie gesagt, noch nie vorher eine Angel in der Hand gehabt, das Equipment handhabten! Es brachte auch mir viel Freude! Bis auf einige abgerissene Gummifische ging nichts zu Bruch. Nach drei Tagen konnten sie fast ohne Hilfe die Fische drillen und an die Oberfläche bringen, wo sie dann von mir gegafft wurden.

 Als der 9-jährige Leo dann einen gewaltigen Biss hatte und der 80 cm Pollack einen enormen Widerstand leistete, ließ er sich nicht helfen, und auf meine Bemerkung: „Der kämpft aber stark!“ hörte ich von ihm: Ich aber auch!

Wir konnten jeden Tag, trotz unwegsamen Wetters, gut Fisch fangen.

Pollacks , Dorsche, Seelachse und Makrelen waren in unterschiedlichen Größen an die Haken gegangen. Ein tolles Erlebnis für die ganze Familie.

In unserer Planung stand ursprünglich eine Fahrt mit der Schnellfähre nach Bergen auf dem Programm, aber die Kinder und der Vater hatten das Fischvirus von Fjordtun erwischt! Keine Chance auf Kultur und sonstiges!!!!

Mit etwas Wehmut und dem Versprechen die nächste Tour mit der ganzen Familie zu buchen, fuhren wir mit tollen Erinnerungen als stolze Neuangler wieder nach Hause.

Ralf Strübing